Arbeitsrechthaberei Team

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16. Juli 2024


Elektronische Krankmeldung (eAU) – Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Elektronische Krankmeldung (eAU) – Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Die elektronische Krankmeldung ist seit Beginn des Jahres 2023 möglich und der „gelbe Schein“ für gesetzlich Versicherte passé. Dadurch soll die Arbeitsunfähigkeit lückenloser dokumentiert und alle Beteiligten stärker entlastet werden. Doch wie kam es zu der Änderung und wie funktioniert das Ganze genau? Diese und weitere Fragen werden Ihnen im folgenden Artikel beantwortet.

Wie funktioniert die digitale Krankschreibung?

Gesetzlich Versicherte müssen sich wie gewohnt bei ihren Arbeitgebern krankmelden lassen, doch Sie erhalten nach Ihrem Arztbesuch nur für ihre persönlichen Unterlagen eine physische Kopie von Ihrem Arzt. Anstatt des sonst üblichen „gelben Zettels“ übermittelt die Arztpraxis die Krankmeldung elektronisch an Ihre gesetzliche Krankenversicherung und Ihr Arbeitgeber kann Ihre Krankschreibung dort einfach digital abrufen.

Einige Ausnahmen verhindern die Nutzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Krankschreibung). So können beispielsweise Krankmeldungen für erkrankte Kinder nicht elektronisch übermittelt werden. Privatversicherte sowie Bestätigungen aus Privatpraxen müssen nach wie vor in Papierform beim Arbeitgeber eingereicht werden. Auch Minijobber, die ihre Krankenkassendaten nicht beim Arbeitgeber hinterlegt haben, sind dazu verpflichtet, ihre Krankmeldung in Papierform vorzulegen.

Die telefonische Krankschreibung

Außerdem können Sie sich seit dem 7. Dezember 2023 wieder telefonisch krankschreiben lassen. Diese Regelung wurde ursprünglich während der Coronazeit eingeführt, doch lief zwischenzeitlich aus.

Anstatt eines Besuches bei Ihrem Hausarzt (Ihre Daten müssen der Praxis bereits vorliegen) reicht nun bei einer leichten Symptomatik auch ein Anruf.

Aufgrund der dadurch möglichen Entlastung für Arztpraxen ist sie jedoch weiterhin sehr vorteilhaft und erspart auch Ihnen in Verbindung mit der digitalen Krankschreibung viel Stress. Diese Regelung gilt für Krankschreibungen ohne schwere Symptome, wie zum Beispiel bei typischen Atemwegserkrankungen. Außerdem ist eine telefonische Krankschreibung nur möglich, wenn Sie beim Arzt bekannt und innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens einmal dort gewesen sind. Wenn Ihre Arztpraxis Videokrankschreibungen benutzt und Sie darauf zugreifen können, sollten Sie über diesen Weg Ihre Krankschreibung holen. Üblicherweise gilt die telefonische Krankschreibung für maximal fünf Tage und bei einer Verlängerung müssen Sie die Arztpraxis für eine Folgebescheinigung persönlich aufsuchen.

Auch müssen Sie Ihre elektronische Gesundheitskarte nicht extra einlesen lassen, falls Sie im Quartal bereits einmal in der Praxis waren. Um Ihre Identität nachzuweisen, müssen Sie sich aber dennoch am Telefon authentifizieren.

Vorteile für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Ärzte

Vor der Gesetzesänderung 2023 musste man in der Arutpraxis eine Bescheinigung für die gesetzliche Krankenkasse, für den Arbeitgeber und für sich selbst abholen. Dann musste man diese an den entsprechenden Stellen einreichen, was für enormen Extraaufwand auf Seite der Patienten sorgte.

Außerdem können die Krankenkassen und der Arbeitgeber die Bescheinigung schneller bearbeiten und haben so mehr Planungssicherheit. Ein weiterer Vorteil ist die Steigerung der Datensicherheit und Datenqualität, da die Krankschreibungen strikt über abgesicherte Kommunikationsserver der gesetzlichen Krankenversicherungen laufen. So können Fehler oder der Verlust von Bescheinigungen dramatisch verringert werden. Auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wird erleichtert und obendrein die Umwelt geschont.

Fazit: Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)

Die Einführung der elektronischen Krankmeldung und der damit verbundene Abbau von überflüssiger Bürokratie sind ein starker Schritt zur Entlastung aller Beteiligten. Im Grunde bringt die Änderung nur Vorteile mit sich und hat sich nach leichten Schwierigkeiten bei der Einführung etabliert. Nur Privatversicherte und Beihilfeberechtigte müssen leider noch warten – Sie werden vom aktuellen Gesetz noch nicht berücksichtigt.

Häufig gestellte Fragen auf einen Blick (FAQ)

Wie lange gilt eine telefonische Krankschreibung?

Eine telefonische Krankschreibung kann für maximal fünf Tage vergeben werden. Sollte es Ihnen danach weiterhin schlecht gehen, müssen Sie persönlich bei Ihrem Arzt erscheinen, um eine Folgebescheinigung zu erhalten.

Bekomme ich als Privatversicherter auch eine digitale Krankenbescheinigung?

Die Regelung vom 1. Januar 2023 gilt nur für gesetzlich versicherte Patienten. Als privatversicherte Person erhalten Sie Ihre Krankenbescheinigung weiterhin in Papierform.

Wie funktioniert die elektronische Krankschreibung?

Die Krankmeldung wird vom Arzt bzw. Ärztin elektronisch an die Krankenkasse weitergeleitet und der Arbeitgeber kann diese elektronisch einsehen. Der „gelbe Zettel“ wird also elektronisch von der Arztpraxis an den Arbeitgeber übermittelt.

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